Öffentlichkeitsarbeit heißt Zielgruppenorientierung
„Die Köder müssen den Fischen und nicht den Anglern
schmecken" - dieser Satz ist so alt wie die Öffentlichkeitsarbeit selbst.
Was in Kapitel 3 zum Umgang und zur Definition von Zielgruppen gesagt wurde,
besitzt auch hier Gültigkeit. Die Öffentlichkeit setzt sich immer aus
unterschiedlichen „Teilöffentlichkeiten", den Zielgruppen zusammen. Und
diese Zielgruppen haben unterschiedlichste Meinungen, Einstellungen, Erwartungen
und Kenntnisse. Auch ihre Interessen an der AWO, den AWO-Ortsvereinen,
-Einrichtungen und -Projekten sowie am freiwilligen Engagement stellen sich
deshalb ganz verschieden dar.
Für die Planung und Umsetzung Ihrer Öffentlichkeitsarbeit
heißt das: Sie müssen zuerst genau überlegen, wen Sie für die
Nachbarschaftshilfe, den Besucher/innendienst, die Lesestunde im Altenheim oder
die Vorstandsarbeit im Ortsverein gewinnen wollen. Dann müssen Sie
herausfinden, was diese Zielgruppe(n) denken, welche (Vor-)Urteile gegenüber
der AWO bestehen und welche Argumente sie zu einer Mitarbeit bewegen werden. Die
Zielgruppen, die Sie jeweils ansprechen wollen, entscheiden nicht allein über
die Inhalte, die Ihre Öffentlichkeitsarbeit vermitteln soll. Ebenso zeichnen
sich Zielgruppen durch unterschiedliche Informationsgewohnheiten und Ansprüche
an Sprache wie Bilder aus. Jugendliche hören die Radiosender, die ältere
Menschen niemals einschalten würden - und umgekehrt. Ein Vortragsabend zu „Sozialpolitik
und AWO" eignet sich gut dazu, das AWO-Umfeld und Fachleute zu informieren,
während sich „Normalbürger/innen" dort kaum einfinden werden. Ein eher
zurückhaltend gestaltetes Plakat, das über 50-Jährige wegen seiner
Sachlichkeit schätzen, werden Jüngere oft als langweilig abtun. Die Beispiele
mögen genügen, um deutlich zu machen, dass Öffentlichkeitsarbeit mit einer
exakten Zielgruppenorientierung steht und fällt.
Die AWO - der AWO-Ortsverein im Spiegel seiner
Teilöffentlichkeiten