Vorstellung für die Wahl zur stellvertretenden
Vorsitzenden bei der Jahreshauptversammlung am 12.7.1980:
"Ich möchte mich kurz vorstellen: Ich bin 34
Jahre alt und seit 14 Jahren bei einer Krankenkasse beschäftigt. Dies hat
mich bewogen, als Herr Schärich mit der Bitte einer aktiven Mitarbeit in
der AWO an mich herantrat, mir die Sache einmal anzuschauen. Beim
anschauen ist es dann allerdings nicht geblieben. Zuerst übernahm ich
nach Einarbeitung durch den Bezirk die Kinder- und Jugenderholung sowie
zur Entlastung des ersten Vorsitzenden laufende Büroarbeiten.
Nach circa einem Jahr stellte sich dann heraus, dass
die Aufgaben, die auf mich zukamen, Bearbeitung der Kinder- und
Jugenderholung, Organisation Waldheim, Schriftverkehr mit den einzelnen
Sozialstationen usw., zuviel wurde. Kurz entschlossen spannte ich meine
Mutter ein. Dieser Entschluss war Gold wert. So ist es heute so, dass ich
in Zusammenarbeit mit meiner Mutter die gesamte Organisation Waldheim
sowie den laufenden Schriftverkehr und telefonische Absprachen mit den
einzelnen Sozialämtern und Versicherungsträgern durchführe. Außerdem
versuche ich, unseren ersten Vorsitzenden bei seinen nicht immer leichten
Aufgaben zu entlasten. Meine heutige Tätigkeit bei der AWO betrachte ich
immer noch als eine Art Lernprozess, denn ich habe in meiner jetzt 1
1/2-jährigen Tätigkeit feststellen müssen, dass ich von unserem ersten
Vorsitzenden Helmut Schärich noch ungeheuer viel lernen kann.
Kurz möchte ich noch auf meine Aufgaben im Ortsverein
eingehen. Zuerst die Organisation des Waldheimes. Ich habe im letzten Jahr
vier Wochen als Helferin in der Mäulesmühle gearbeitet und weiß daher
ziemlich genau den Ablauf der Freizeit Wir verpflichten circa 10 - 12
Helferinnen für die drei Wochen Waldheim, die dann zusammen rund 100
Kinder zu betreuen haben. Die Helferinnen werden von uns dafür bezahlt.
Auch zur Hilfe in der Küche des Hauses Sonnenhalde verpflichten wir für
diese Zeit eine Frau. In diesem Jahr haben wir beschlossen, nur noch eine
dreiwöchige Waldheimzeit durchzuführen, da die Kosten, die wir in der
vierten Woche hatten, in der nur noch 40 Kinder kamen, in keinem
Verhältnis zu den Einnahmen stehen. Gleichzeitig kamen wir damit einem
Wunsch des Altenheimes Sonnenhalde nach, das uns das Essen fürs Waldheim
liefert.
Die Waldheimhelferinnen werden von etwa Mai ab in 3 -
4 Gesprächen mit mir auf ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten
vorbereitet. Während der Waldheimzeit überwache ich, ob die Helferinnen
den ihnen gestellten Aufgaben gerecht werden. Außerdem nehme ich die
Anmeldungen der Kinder fürs Waldheim entgegen. Meine Mutter und ich waren
in diesem Jahr an vier Samstagen und einmal Mittwoch nachmittags für
Anmeldungen in unserem Büro. Mit der Anmeldung werden auch gleichzeitig
die Elternbeiträge fürs Waldheim kassiert. Diese nicht kleine Summe muss
dann nach nochmaliger Überprüfung auf die Richtigkeit zur Sparkasse
gebracht werden.
Im Bereich der sozialen Aufgaben versuche ich vor
allem, durch Kontakte zu den einzelnen Sozialämtern, sozial schwachen und
kinderreichen Familien zu helfen. Auch ist es mir in diesem Jahr zum
ersten Mal gelungen, über den Altenplan einen Zuschuss zu
Erholungsaufenthalten von Rentnern zu erhalten.
Seit etwa einem halben Jahr bin ich außerdem im
Vorstand des Kreisausschusses, wo ich bei Sitzungen die Interessen unserer
Stadt vertrete.
Ich hoffe, dass ich Ihnen damit eine Übersicht über
die mir übertragenen Aufgaben geben konnte."