Als Sohn eines Hamburger 
    Import-Kaufmanns und einer Südfranzösin wird Curd Gustav Andreas Gottlieb 
    Franz Jürgen Jürgens am 13. Dezember 1915 in Solln bei München geboren. Im 
    Alter von zehn Jahren zieht Jürgens mit seinen Eltern nach Berlin, wo er 1935 
    von Willi Forst entdeckt wird. An dessen Seite debütiert er als jugendlicher 
    Kaiser Franz Joseph in Herbert Maischs "Königswalzer" (1935). Neben den Dreharbeiten 
    spielt Jürgens ab Mitte der dreißiger Jahre auf Theaterbühnen in Berlin und 
    Wien den Bonvivant.
  Filmrollen wie die des Garderittmeisters in "Der letzte 
    Walzer" (Arthur Maria Rabenalt, 1953) prägen den Typus des stürmischen Liebhabers 
    und schneidigen Draufgängers, mit dem Jürgens über seinen Tod hinaus verbunden 
    wird. So stellt auch die Rolle des Flieger-Generals Harras in "Des Teufels 
    General" (Helmut Kräutner, 1954/55) seinen größten Erfolg dar. Ebenso verwächst 
    Jürgens mit den Rollen des Bruno Mechelke, des Schinderhannes und des Strombergs. 
    Für "Des Teufels General" sowie für "Les héros sont fatigués" (Yves
  Chiampi, 
    1955), den Jürgens zusammen mit Yves Montand drehte, wird er 1955 mit dem 
    Coppa di Volpi der Filmfestspiele in Venedig ausgezeichnet. In Rollen neben 
    Brigitte Bardot ("Et Dieu créa la femme", 1956), Danny Kane, Robert Mitchum 
    und Orson Welles avanciert Jürgens zu einem Weltstar.
  
    Trotz seichter Unterhaltungsware wie den St.-Pauli-Filmen Ende der sechziger 
    und Anfang der siebziger Jahre nimmt Jürgens immer auch facettenreiche Rollen 
    mit Tiefgang an. So spielt er Collin in der gleichnamigen TV-Verfilmung des 
    Romans von Stefan Heym und brilliert als Werner von Basil in der "Schachnovelle" 
    (Gerd Oswald, 1960). Regie führt Jürgens in vier Filmen und spielt zwischen 
    1965 und 1968 sowie seit 1973 erneut am Wiener Burgtheater. Im selben Jahr 
    tritt Jürgens, der in den letzten Jahren seines Lebens Probleme mit dem Herzen 
    hat, als "Jedermann" auf den Salzburger Festspielen auf. Der himmlische Mahnruf 
    "Jedermann" setzt ihm jedoch von Auftritt zu Auftritt mehr zu. 
   Seine Memoiren 
    "... und kein bisschen weise" gibt er 1976 heraus. Fünf Jahre später wird Jürgens 
    für sein langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film mit dem 
    Bundesfilmpreis ausgezeichnet. Am 18. Juni 1982 stirbt Curd Jürgens und wird 
    in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
      Texte: Deutsches Filmmuseum, Frankfurt
      am Main