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BUNDESVERDIENSTKREUZ
Bekanntmachung des Innenministeriums über die Ausführungsbestimmungen zum Statut des
Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 14. November 1983.
Das Innenministerium gibt in der Anlage die Neufassung der Ausführungsbestimmungen zum
Statut des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 5. September 1983 bekannt.
Die Bekanntmachung des Innenministeriums vom 29. Juni 1973 (GAB1. S.705) und 19. Juli
1977 (GAB1. S.1067) werden aufgehoben.
Ausführungsbestimmungen zum Statut des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland in der Fassung vom 5. September 1983.
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Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ist die einzige allgemeine
Verdienstauszeichnung und damit die höchste Anerkennung, welche die Bundesrepublik
Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.
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2. Für die Verleihung des Verdienstordens gelten
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der Erlass des Bundespräsidenten vom 07. September 1951 (BGB. I S.831)
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das Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 26. Juli 1957 (BGB1. I. S.844)
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das Statut des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 08. Dezember 1955
(BGB1.I.S749), zuletzt geändert Erlass vom 29. Januar 1979 (BGB1.I.S.142)
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diese Ausführungsbestimmungen.
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Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird verliehen "für
Leistungen, die im Bereich der politischen, der wirtschaftlichsozialen und der geistigen
Arbeit dem Wiederaufbau des Vaterlandes dienten" (Erlass vom 7. September 1951),
darüber hinaus aber auch für alle "besonderen Verdienste um die Bundesrepublik
Deutschland" (§ 1 des Gesetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen. Besondere
Verdienste können auch durch mitmenschliche Hilfe erworben werden, die unter
persönlichem Einsatz geleistet wird. Verdiensten bei Tätigkeiten, die nach der
Lebenserfahrung vor allem von Frauen ausgeübt werden, ist besondere Beachtung zu
schenken.
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Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird gemäß Artikel 2 des Ordens
Statuts in folgenden Ordensstufen verliehen:
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Die Verdienstmedaille,
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das Verdienstkreuz am Bande (international "Ritterkreuz")
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das Verdienstkreuz l. Klasse (international "Offizierkreuz")
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das Große Verdienstkreuz (Halskreuz) (international "Komturkreuze)
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das Große Verdienstkreuz mit Stern (international "Großoffizierkreuz")
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das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband (international " Großkreuz
2. Klasse")
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Grußkreuz
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die Sonderstufe des Großkreuzes
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Für die Verleihung des Verdienstordens an Ausländer gelten besondere Richtlinien.
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a) das Vorschlagsrecht richtet sich nach Artikel 5, Abs. 1 des Ordensstatuts.
b) Wohnt ein Auszuzeichnender, dessen Verdienste allein oder überwiegend in einem Land
der Bundesrepublik Deutschland erworben worden sind, in einem anderen Land, so kann das
Wohnsitzland das Einverständnis erbitten, den Ordensvorschlag In Abweichung von Artikel 5
des Ordensstatuts in eigener Zuständigkeit dem Bundespräsidialamt vorzulegen; die
gleiche Möglichkeit hat das Wohnsitzland. Das Einverständnis ist dem Bundespräsidialamt
im Ordensvorschlag ausdrücklich mitzuteilen. Andere Übertragungen des Vorschlagsrechts
sind nicht vorgesehen.
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Initiativverleihungen des Bundespräsidenten erfolgen unabhängig von diesen
Bestimmungen. Eine Berufung auf solche Initiativverleihungen ist unzulässig.
Allgemeine Grundsätze für die Auszeichnung mit dem Verdienstorden
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a) Die Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, die mit der Verleihung des
Verdienstordens gewürdigt werden sollen, sind in der Vorschlagsbegründung im einzelnen
darzulegen.
b) Verdienste aus der Zeit vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland können mit
der Verleihung des Verdienstordens nur in Verbindung mit Verdiensten gewürdigt werden,
die nach dem 23. Mai 1949 erworben wurden.
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a) Jede Ordensverleihung, auch die Verleihung einer höheren Ordensstufe, setzt eine
selbstständige, auszeichnungswürdige Leistung für das allgemeine Wohl voraus.
b) Die Auszeichnungswürdigkeit einer Leistung bestimmt sich nach dem ihr
zugrundeliegenden Maß an Gemeinsinn, Sachkenntnis und Tatkraft sowie nach ihrer Tragweite
für das allgemeine Wohl.
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a) Die tadelsfreie Erfüllung von Berufspflichten oder die Übernahme von
ehrenamtlichen Tätigkeiten allein genügt nicht für eine Verleihung des Verdienstordens.
Eine ehrenamtlichen Tätigkeit kann dann mit der Verleihung des Verdienstordens gewürdigt
werden, wenn sie mit großen persönlichen Einsatz und unter Zurückstellung von eigenen
Interessen längere Zeit zur Förderung und unter Zurückstellung von eigenen Interessen
längere Zeit zur Förderung wichtiger staatlicher oder gesellschaftlicher Belang
ausgeübt wird.
b) Verdienst um das eigenen Unternehmen allein rechtfertigen einen Ordensvorschlag in
keinem Falle, selbst wenn diesem Unternehmen große wirtschaftliche Bedeutung zukommt.
c) Angehörige des öffentlichen Dienstes können zur Verleihung des Verdienstordens nur
vorgeschlagen werden, wenn sie bei der Erfüllung aller ihnen obliegenden Dienstpflichten
außergewöhnliche Verdienst um das allgemeine Wohl erworben haben. Die Würdigung von
Verdiensten, die Angehörige des öffentlichen Dienstes außerhalb ihres dienstlichen
Aufgabenbereiches erworben haben, bleibt hiervon unberührt.
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Anregungen für eine Verleihung des Verdienstordens kann jedermann an die
Vorschlagsberechtigten (Artikel 5, Abs. 1 des Ordensstatuts oder an die Staats-(Senats)
Kanzleien der Länder richten. Wer seine eigene Auszeichnung anregt, kann mit einer
Ordensverleihung nicht rechnen.
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Hinsichtlich der Auszeichnung von Personen mit Vorstrafen ist wie folgt zu verfahren:
a) Eine Verurteilung wegen eines Verbrechens schließt eine Auszeichnung mit dem
Verdienstorden aus.
b) Bei einer Verurteilung wegen eines Vergehens ist die Auszeichnung mit dem
Verdienstorden möglich, wenn die Strafe nach § 32 des Bundeszentralregistergesetze s vom
18. März 1971 (BGB1 I.S. 243) - BZRG - nicht mehr in das Führungszeugnis aufgenommen
wird. Dies gilt nicht, solange die Vollstreckung einer Strafe oder einer Maßregel der
Sicherung und Besserung noch nicht erledigt ist. Verurteilungen, die nach s 30 Abs. 2 BZRG
nicht in das Führungszeugnis aufgenommen werden, sind Verurteilungen 1.S. des § 32 Abs.
1 Nr. 1 gleichzustellen. Abweichend davon kann eine Auszeichnung mit dem Verdienstorden
erfolgen, wenn wegen eines fahrlässigen Vergehens allein auf Geldstrafe erkannt worden
ist.
c) Eine Verurteilung wegen einer Übertretung sowie die Ahndung einer Ordnungswidrigkeit
stehen einer Auszeichnung mit dem Verdienstorden grundsätzliche nicht entgegen.
d) Vorstrafen sind stets in der Vorschlagsbegründung zu erwähnen .
Erstauszeichnung und Verleihung höherer Ordensstufen
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a) Als Erstauszeichnung wird grundsätzlich keine höhere Stufe als das
Verdienstkreuz am Bande verliehen.
b) Bei der Auszeichnung mit dem Verdienstkreuz am Bande soll der Auszuzeichnende das 40.
Lebensjahr vollendet haben.
c) Die Verleihung der Verdienstmedaille ist an diese Voraussetzung nicht gebunden.
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Die Verleihung einer höheren Ordensstufe als des Verdienstkreuzes am Bande setzt
den Besitz der vorangehenden Ordensstufe voraus.
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Eine höhere Ordensstufe kann nur verliehen werden, wenn eine neue
auszeichnungswürdige Leistung vorliegt. Diese Voraussetzung Ist erfüllt, wenn
a) eine bereits bei der vorangegangenen Auszeichnung gewürdigte Leistung im Grad ihrer
Auszeichnungswürdigkeit wesentlich gesteigert worden ist oder
b) seit der vorangegangenen Auszeichnung eine Leistung erbracht worden ist, die wegen
ihrer Auswirkungen auf das Allgemeinwohl wegen der Zurückstellung eigener Interessen und
wegen Ihrer Dauer als herausragend und beispielhaft zu bewerten ist.
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Das Verdienstkreuz 1. Klasse und das Große Verdienstkreuz werden frühestens vier
Jahre, die höheren Ordensstufen frühestens drei Jahre nach vorangegangener Auszeichnung
verliehen.
Ausnahmeregelung
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Liegen Verdienste, die nach ihrer Art und ihrem sachlichen Gewicht, ihrer
allgemeinen Wirksamkeit und Bedeutung sowie nach ihrer Dauer herausragend sind, so kann
als Erstauszeichnung verliehen werden
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das Verdienstkreuz 1. Klasse, wenn der Auszuzeichnende das 65. Lebensjahr, in
besonderen Ausnahmefällen das 55. Lebensjahr,
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das Große Verdienstkreuz, wenn der Auszuzeichnende das 70. Lebensjahr, in besonderen
Ausnahmefällen das 6. Lebensjahr
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Das Verdienstkreuz 1. Klasse oder das Große Verdienstkreuz kann bei entsprechenden
Verdiensten ausnahmsweise auch dann als Erstauszeichnung verliehen werden, wenn der
Auszuzeichnende aus von ihm nicht zu vertretenden Gründen seine berufliche,
ehrenamtliche, politische oder künstlerische Tätigkeit beenden muss und weitere
auszeichnungswürdige Leistungen nicht zu erwarten sind.
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Unter den Voraussetzungen der Nummern 1 und 2 können auch die Wartefristen nach
Punkt 4 abgekürzt werden.
Auszeichnung besonderer Einzelleistungen
Unabhängig von den Bestimmungen über das Mindestalter, über das Verdienstkreuz am
Bande und als erste Ordensstufe und über die Fristen für die Verleihung einer höheren
Ordensstufe kann der Verdienstorden für eine in einem Ereignis sichtbar werdende Leistung
verliehen werden, die sich durch ihre Einmaligkeit und Beispielhaftigkeit, ihren
bahnbrechenden Erfolg oder durch andere weitreichende Auswirkungen auf das politische,
kulturelle, soziale und wirtschaftliche Leben in überragender Weise auszeichnet.
Verhältnis des Verdienstordens zu den Rettungsmedaillen und Feuerwehr-Ehrenzeichen der
Länder.
Für eine Rettungstat kann der Verdienstorden verliehen werden, sofern ihre Ehrung
durch das zuständige Land nicht möglich ist. Verdienste um das Feuerlöschwesen werden
erst dann mit dem Verdienstorden ausgezeichnet, wenn ein Feuerwehrehrenzeichen verliehen
worden ist.
Die Entziehung des Verdienstordens bestimmt sich nach § 4 des Gesetzes über Titel,
Orden und Ehrenzeichen.
Vertraulichkeiten der Ordensangelegenheiten
Alle Ordensvorgänge sind vertraulich. Verlautbarungen an die Presse dürfen nur durch
die vom Bundespräsidialamt oder den Vorschlagsberechtigten hierzu allgemein oder im
Einzelfall ermächtigten Stellen gegeben werden.
Inkrafttreten
Diese Ausführungsbestimmungen treten am 15. Mai 1976 in Kraft; zugleich treten die
Richtlinien für die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland vom 1.
Juli 1963 außer Kraft.
Anmerkung die Antragsstellung erfolgt über die Kommunalverwaltung in
deren Bereich die zu ehrende Person ihren Wohnsitz hat. Die Kommunalverwaltung leitet den
Antrag über die Landesregierung an das Bundespräsidialamt.
Wenn erforderlich, sollte bei der Antragsstellung der Bezirksverband eingeschaltet
werden.
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