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ARCHIV DER AWO LE - 1988

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WALDHEIM MÄULESMÜHLE 1988

Aus der Filderzeitung vom 9. August 1988

Zum Besuch der „stadteigenen" Mäulesmühle  - Mittagessen inbegriffen versteht sich -  war gestern 
eine Abordnung des Leinfelden-Echterdinger Gemeinderats erschienen, um sich den Sommer-Betrieb
um die Nase wehen zu lassen: Zufriedene Gesichter allenthalben.                                 FZ-Foto: Maier

Bürgermeister haben jetzt alle Ferieneinrichtungen der Stadt besucht

Waldheim-Hymne für den hohen Besuch

Ohne Zuschüsse keine Freizeiten - Spielgeräte für den täglichen Gebrauch mitgebracht

LEINFELDEN-ECHTERDINGEN (aw). Drei Wochen im Jahr findet in der Mäulesmühle im Siebenmühlental „Theater" ganz anderer Art statt: Ferienkinder aus Leinfelden-Echterdingen und den Nachbargemeinden nehmen Besitz vom Mühlenhof. Getragen von der Arbeiterwohlfahrt, finanziell unterstützt von der Stadtverwaltung, können Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren drei Sommerwochen lang aktiv Waldheimferien machen.

Siebzig Mädchen und Jungen läßt die Gesundheitsbehörde als Höchstzahl pro Freizeitwoche zu, mehr als hundert können es sein, würden alle aufgenommen, die gerne teilnehmen möchten. Vierzehn ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, ältere Schüler zumeist, sind als Betreuer von 8 bis 18 Uhr ständig im Einsatz, bemüht darum, allen Kindern möglichst unvergeßliche Ferientage zu bereiten, bevor der Schulalltag die kleinen Leute wieder in die Pflicht nimmt.

Wie gut dem Waldheim-Team unter der Leitung des Studenten Miro Hanke dies gelingt, davon überzeugten sich gestern Oberbürgermeister Wolfgang Fischer sowie vier Mitglieder des Gemeinderates der Stadt. Zur Einstimmung in die ganz besondere Atmosphäre eines Waldheimes begrüßten die Kinder den hohen Besuch mit ihrem „Waldheimlied", selbstverständlich eine Eigenkomposition.

Das war's dann erstmal, der OB und seine Begleitung wünschten kein hochoffizielles Programm, den Kindern war es auch recht, denn: Mittag war es, der Hunger verscheuchte alle etwa vorhandene Befangenheit, groß und klein drängte zum Essen.

In dem Saal, der unterm Jahr das Theaterpublikum aufnimmt, waren die Tische bereits gedeckt, aus den riesigen Töpfen roch es verheißungsvoll und appetitanregend. Kartoffelsuppe gab's, Rouladen mit Pürree und Mischgemüse, den Gästen wie den Kindern schmeckte es gleichermaßen gut, da blieb kein Teller voll. Drei Mahlzeiten werden täglich ausgegeben: Frühstück, Mittagessen, Abendbrot, das Essen kommt aus der Küche der Sonnenhalde und ist nach einmütiger Ansicht der Waldheimkinder immer so gut, wie es gestern auch den Gästen geschmeckt hat.

Selbstverständlich ist solche Qualität nicht, berücksichtigt man die Kosten, die ein Kind pro Woche zu entrichten hat: 45 Mark zahlen Einheimische, 50 Mark sind es für die Auswärtigen, zehn Mark noch für Kinder von Asylbewerbern, wobei zweifellos der soziale Grundgedanke der Arbeiterwohlfahrt Pate steht.

Auch die Fahrtkosten sind sozialverträglich - die Kinder werden morgens und abends in Omnibussen gefahren, der Fahrpreis beträgt 16 Mark in der Woche. Bei solchen Preisen geht es natürlich nicht ohne Zuschüsse der Stadt, wofür sich der zweite Vorsitzende der AWO, Franz Heindl, auch bei den Gemeinderatsmitgliedern bedankt hat.

Dankbar zeigten sich auch die Waldheimkinder, auf ihre Art, als sie nach dem Essen nicht wie gewohnt gleich ins Freie stürmten, sondern ihren Gästen mit der Aufführung von Sketchen, Sing- und Tanzspieler und dem Chorgesang ihrer Fantasia-Hymne zeigten, was es im Waldheim zu lernen gibt. Den Eifer, mit dem sie bei der Sache waren, belohnte dann Wolfgang Fischer mit den Geschenken der Stadt, Spielgeräten für den täglichen Gebrauch.

 
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Letzte Aktualisierung am 18.03.06
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